United Archives hat das Bildarchiv des DGPh-Fotografen Klaus Redenbacher mit allen Rechten übernommen - rund 100.000 Abzüge und Negative. Das UA-Team hat Herrn Redenbacher privat 2 Tage lang in München getroffen und sein Bildarchiv dort abgeholt.
„Ein Photograph malt mit der Kamera“ (Augsburger Allgemeine, 7./8. Mai 1970) oder „Pionier und Vater des modernen Farbportraits“ (Who’s who in Foto, Film & TV, um 1980) sind nur einige Pressestimmen, welche das fotografische Werk und die rund fünf Jahrzehnte umspannende Karriere Klaus Redenbachers umschreiben. Geboren 1935 in Nürnberg, absolvierte er von 1952 bis 1956 zunächst eine Lehre zum Fotolaboranten beim Porträtfotografen Ludwig Harren in Nürnberg, bevor er an die Bayerische Staatslehranstalt für Photografie nach München wechselte. Es folgten erste berufliche Schritte als Mode- und Werbefotograf beim Daco-Verlag Günther Bläse und der Werbeagentur Herrmann Bruder in Stuttgart. Im Jahr 1960 legte er seine Meisterprüfung im Fotografenhandwerk u.a. zu den Themen Porträt, Mode, Industrie und Werbung ab.
Im Anschluss betätigte er sich als freiberuflicher Fotojournalist. Eine Istanbul-Fotoreportage wurde in der Madame abgedruckt und mit einem ersten Preis des Reisemagazins Merian ausgezeichnet (1960/61). Im Rahmen der University of the Seven Seas war Redenbacher 1963/1964 als Schiffsfotograf auf dem interkontinentalen Kreuzfahrtschiff „MS Seven Seas“ tätig. Zudem entstanden Werbe- und Industriefotografien für die Bayer AG, Electrostar, die Papierwerke Waldhof-Aschaffenburg und Kodak.
Ab 1969 widmete sich Redenbacher schließlich verstärkt der Porträtfotografie in Farbe. Im selben Jahr übernahm er die Leitung des Fotoateliers ERTL in Augsburg. Zwei Jahre später, 1971, eröffnete er sein eigenes Studio in der Martin-Luther-Str. 24 in München-Giesing, das bis 2004 eine prominente Anlaufstelle für Porträtfotografie in München war.
Mit der Porträtfotografie feierte Klaus Redenbacher seine größten Erfolge, profitierte er doch von seinen Erfahrungen als Mode- und Werbefotograf sowie dem Umstand, dass deutsche Printmedien in der zweiten Hälfte 1950er Jahre Farbaufnahmen einführten, während das gängige Fotoporträt noch in Schwarzweiß aufgenommen wurde. Schließlich begriff sich Redenbacher als Porträtfotograf mit künstlerisch-malerischem Anspruch, dem eine überwiegend journalistische Auffassung in Farbe zugrunde lag. Er porträtierte während seiner langen Karriere bedeutende Persönlichkeiten wie den Schriftsteller und Maler Jean Cocteau, den Komponisten Carl Orff, den Zoologen Konrad Lorenz, den Physik-Nobelpreisträger Werner Heisenberg oder den Bildhauer Helmut Lederer. Für seine Verdienste in der Porträtfotografie wurde er u.a. mit der Euro-Medaille für Kunst und Kultur in Gold des Kulturkreises Baden-Baden (1980) und der Goldmedaille der im italienischen Salsomaggiore Terme beheimateten Accademia Italia delle Arti e del Lavoro (1982) prämiert.
(Quelle: muenchner-stadtmuseum.de)