Visuelles Gedächtnis: stern-Fotoarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek ist online

Das stern-Fotoarchiv-Portal der Bayerischen Staatsbibliothek ist online. Damit macht die Bibliothek eines der bedeutendsten visuellen Archive der Bundesrepublik der Öffentlichkeit zugänglich. Unter www.stern-fotoarchiv.de stehen die ersten 250.000 Bilder der insgesamt rund 15 Millionen Aufnahmen für Wissenschaft, Öffentlichkeit und kommerzielle Nutzung zur Verfügung. Das Portal befindet sich im Aufbau und wird laufend erweitert.

 

Ordner mit Negativen und Kontaktbögen, kurz nach der Ankunft des Archivs in München, 2019 © Bayerische Staatsbibliothek/Hans-Rudolf Schulz

 

Die herausragende Bedeutung des stern-Fotoarchivs für das visuelle Gedächtnis der Bundesrepublik wird bereits auf der Startseite deutlich. Der Nutzer gelangt hier direkt zum Herzstück des Bildportals mit bereits mehr als 1.000 Reportagen, die zwischen 1972 und 2001 entstanden sind. Sie zeigen zentrale Ereignisse des damaligen Weltgeschehens wie den Nahost-Krieg, den Balkankrieg oder die Hungersnot in Äthiopien. Andere Reportagen porträtieren bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Sport wie Willy Brandt, Günter Grass oder Torwartlegende Toni Schumacher.

Die vorliegenden Reportagen stammen von 15 renommierten, beim stern festangestellten Fotografen, von denen die Bayerische Staatsbibliothek bereits die Nutzungsrechte erworben hat, darunter so prominente Namen wie Harald Schmitt, Jay Ullal und Jürgen Gebhardt. Im Portal wird jeder stern-Fotograf mit einem Kurzporträt präsentiert, zu den jeweiligen Reportagen wird direkt verlinkt.

 

Gebundene stern-Magazine © Bayerische Staatsbibliothek/Hans-Rudolf Schulz

 

Einen Blick hinter die Kulissen der Arbeit der stern-Bildredaktion erlauben die Kontaktbögen der einzelnen Reportagen, auf denen häufig handschriftliche Markierungen zu sehen sind. Mittels eines „best of“-Filters („Best of: Vorauswahl stern“) können gezielt nur die durch die stern-Bildredaktion oder den stern-Fotografen markierten Aufnahmen angezeigt werden. Die Kontaktbögen ordnen zudem jede Aufnahme in ihrem Entstehungskontext ein. Die vertiefenden Text-Informationen auf den Kontaktbogenrückseiten sind durchsuchbar.

Verschiedene Such- und Filtermöglichkeiten, wie z.B. die auf der Gemeinsamen Normdatei (GND) basierenden Suchbegriffe oder diverse Zeit- und Ortsfilter führen zum gewünschten Suchergebnis. Zudem sind alle Reportagen über eine Weltkarte geografisch verortet und von dort aus bequem aufrufbar.

Nutzer können ihre Lizenzanfrage über eine Warenkorbfunktion direkt aus dem Portal heraus bestellen; die Bereitstellung der lizenzierten Bilder erfolgt via Download-Link. Damit können Nutzeranfragen aus Wissenschaft, Öffentlichkeit oder zu kommerziellen Zwecken effektiv und schnell bearbeitet werden.

 

Ordner mit Negativen und Kontaktbögen mit Markierungen der stern-Bildredaktion © Bayerische Staatsbibliothek/Hans-Rudolf Schulz

 

Aktuell sind mehr als eine halbe Million Negative des analogen Archivs digitalisiert. Davon sind zum jetzigen Zeitpunkt bereits 250.000 Einzelbilder und 17.000 dazugehörige Kontaktbögen über das stern-Fotoarchiv online recherchierbar. 2019 hatte die Bayerische Staatsbibliothek das analoge Fotoarchiv des stern mit rund 15 Millionen Negativen, Abzügen und Dias übernommen. Bis Ende 2025 werden in einem ersten Digitalisierungsprojekt die ersten 3 Millionen Negative mit Aufnahmezeitpunkt ab etwa 1971 und die zugehörigen Kontaktbögen digitalisiert und über das stern-Fotoarchiv online zugänglich gemacht.

Dr. Klaus Ceynowa, Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek: „Das Fotoarchiv des stern gilt als visuelles Gedächtnis nicht nur der Bundesrepublik Deutschland, sondern der Zeitgeschichte allgemein. Für Wissenschaft und Öffentlichkeit ist das stern-Fotoarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek eine einzigartige zeithistorische Quelle von nationaler und internationaler Bedeutung.“

(Quelle: Pressemeldung Bayerische Staatsbibliothek)

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