Im Rahmen des Projekts „Artist meets Archive“ der Internationalen Photoszene Köln zum Photoszene Festival 2019 zeigt das Rheinische Bildarchiv vom 12. April bis 2. Juni 2019 die Ausstellung „Ola Kolehmainen: Cathedral of Light“.
Der finnische Künstler Ola Kolehmainen (geboren 1964 in Helsinki, Finnland, lebt in Berlin) beschäftigt sich in der Ausstellung mit der Dualität des Mediums Fotografie als haptisches Objekt mit seiner ganz eigenen Ästhetik auf der einen und als Informationsträger auf der anderen Seite ausgehend von historischen Fotografien des Rheinischen Bildarchivs (RBA).
In der Ausstellung werden neue Fotokunstwerke gezeigt, in denen Ola Kolehmainen sakrale Innen- und Außenräume, ein Thema, mit dem er sich bereits in seinen Projekten der vergangenen Jahre intensiv auseinandergesetzt hat, verarbeitet. Kolehmainen hat sie während seiner Artist Residency im RBA im Rahmen des Photoszene-Projektes „Artist Meets Archive“ erarbeitet. Die Aspekte Licht, Raum und Farbe spielen darin eine entscheidende Rolle. Sein besonderes Interesse gilt dem „alten Licht“ und dem Wechselspiel von Licht und Raum in den fotografisch oder auch zeichnerisch überlieferten Räumen. Er hinterfragt die historischen Raum-Lichtverhältnisse und verarbeitet sie unter Verwendung traditioneller und digitaler Fotoprozesse. Im Zentrum der Ausstellung steht eine aufwändige Installation zum Kölner Dom. Der Sakralarchitektur stellt Kolehmainen die „Schatzkunst“ gegenüber.
In den aktuellen Arbeiten hat er seine bereits seit 2015/2016 im RBA erprobten Arbeitsprinzipien von der Untersuchung der ästhetischen Werte von Glas- und Filmnegativen auf die beschrifteten Handabzüge des Positivarchivs ausgedehnt. Sichtbaren Kennzeichen der Archivierung und fototypischen Alterungsprozessen widmet er seine Aufmerksamkeit genauso wie den Manipulationen der Fotografen am Negativ in Form von Retuschen, Abklebungen und Farbaufträgen.
Die Fotobestände des Rheinischen Bildarchvis werden normalerweise als Dokumentarfotografien um der abgebildeten Motive willen wahrgenommen, sind aber zugleich als haptisch fassbare Objekte – zum Beispiel retuschierte Glasnegativplatten – bedeutsame Zeugnisse der Fotografiegeschichte. Ola Kolehmainens Ansatz würdigt beide Aspekte auf höchst spannende Art und Weise. Er bricht in seinen Werken mit Sehgewohnheiten und motiviert dadurch zu einem bewussten Sehen. Er holt in seinen hochästhetischen Kunstwerken die historische Aufnahme quasi aus ihrem Schattendasein als Mittel zum Zweck ins Rampenlicht eines künstlerischen Hinterfragens ihrer verschiedenen Qualitäten.
Die Ausstellung wird vom Finnland-Institut (www.finnland-institut.de) unterstützt.
Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, 12. April 2019, um 19 Uhr. Am Samstag, 4. Mai 2019, um 16 Uhr gibt es eine Buchpräsentation.
Geöffnet ist die Ausstellung Dienstag und Freitag von 10 bis 18 Uhr, Mittwoch und Donnerstag von 9.30 bis 13 Uhr und Samstag von 13 bis 18 Uhr. Weitere Öffnungszeiten und Führungen können per E-Mail an rba@rbakoeln.de vereinbart werden. In den Führungen werden die Kunstwerke vorgestellt und die Hintergründe ihrer Entstehung auf der Basis historischer Fotografien aus dem Rheinischen Bildarchiv erläutert. Die Führungen werden auch über www.museenkoeln.de und über die Facebookseite des RBA angekündigt und dauern etwa 90 Minuten. Sie beginnen in der Galerie Kaune Contemporary und werden nach einem Spaziergang ins Rheinische Bildarchiv dort fortgesetzt.
Weitere Informationen erhalten Interessierte von Dr. Johanna Gummlich, Rheinisches Bildarchiv, unter Telefon: 0221/221-24188 und im Internet unter www.rheinisches-bildarchiv.de.
(Quelle: Pressemeldung Rheinisches Bildarchiv)