Eine neue Bildsprache zieht zurzeit die Food-Fotografie-Branche in ihren Bann. „Chiaroscuro“ heißt der Stil, von dem Fotografen und Food-Blogger gleichermaßen begeistert sind. Licht und Schatten, hell und dunkel – aus diesem pointierten Kontrast zieht die neue Bildsprache ihre besondere Magie. Entdeckt haben den faszinierenden Fotografie-Stil die Trendscouts der weltweit führenden Food-Bildagentur StockFood. Seinen Ursprung hat „Chiaroscuro“ in der Malerei der Spätrenaissance und des Barock.
Wie prächtige Stillleben alter Meister muten die Food-Fotos im Fotografie-Stil „Chiaroscuro“ an. Der Begriff kommt aus dem Italienischen und ist eine Zusammensetzung aus den Worten „chiaro“ für hell und klar und „scuro“ für dunkel. Der starke Kontrast aus Licht und Schatten erzeugt eine hochdramatische Atmosphäre. Im Vordergrund steht unumstößlich das Gericht, das durch das Licht in eine exponierte Stellung gerückt wird. Dazu wird das Licht wie ein Kegel frontal oder von oben eingesetzt und leitet den Blick direkt auf das Gericht oder eine Zutat. Die Maler setzten seinerzeit die hellen Akzente so, als fiele das Licht durch ein geöffnetes Seitenfenster. Genau dies versuchen die Food-Fotografen nachzuahmen.
Stillleben mit Früchten, Wein und Käse © StockFood / Ramanauskiene, Justina
Unterstützt wird die Atmosphäre durch Requisiten in dunklen und gedämpften Farben, gern auch vintage und etwas rustikal. Dadurch wirkt das Arrangement sehr authentisch und ehrlich. Das Ganze wird platziert vor einem dunklen Hintergrund. Auf diese Art und Weise wird der charakteristische Hell-Dunkel-Kontrast erreicht, der typisch für die neue Bildsprache ist.
Als Begründer des künstlerischen Stilbegriffs Chiaroscuro gilt der italienische Maler Caravaggio, der im 16. Jahrhundert durch die Hell-Dunkel-Malerei eine neuartige und realistischere Bildgestaltung einführte. Er inspirierte unter anderen die großen niederländischen Maler des 17. Jahrhunderts, Rembrandt van Rijn und Johannes Vermeer, die als Meister des Chiaroscuro gelten. Den Künstlern ging es in erster Linie um den dramatischen Ausdruck, der sich in der Ölmalerei durch ins Licht gerückte Sujets vor dunklem Hintergrund erreichen ließ.
Diese lange künstlerische Tradition wird in der Food-Fotografie derzeit weltweit aufgegriffen. Wie schon die alten Meister bedienen sich die Fotografen des gekonnten Zusammenspiels von Licht und Schatten, um Gerichte und Zutaten deutlich zu modellieren und in ihrer Räumlichkeit zu betonen. Der neue Stil ist in der Szene beliebt, weil er einen hohen Wiedererkennungswert hat. Ästhetisch äußerst ansprechend wirken die so fotografierten Food-Bilder wie edle, alte Gemälde.
Trendexpertin Petra Thierry vom Photographers & Art Department bei StockFood sieht darin eine der größten Stärken der neuen Bildsprache: „Dieser Stil kommt den meisten sehr bekannt vor, da sie sich an die Stillleben aus der Malerei erinnert fühlen. Zudem erfüllt er einen hohen künstlerischen und ästhetischen Anspruch, was auf Instagram und Co. wichtig ist. Deshalb hat Chiaroscuro sich zu einem wahren Social-Media-Favoriten entwickelt.“ Als wichtige Vertreter der neuen Stilrichtung aus dem StockFood-Fotografen-Pool benennt Thierry die russische Bloggerin Anna Ivanova, Justina Ramanauskiene aus Litauen, den spanischen Fotografen Victor P. Torres sowie die Fotografen von Picture Pantry.
StockFood spürt regelmäßig neue Trends in der Food-Fotografie auf, lange bevor sie zum Mainstream werden. Durch die intensive Zusammenarbeit mit mehr als 1500 Fotografen und die permanente Beobachtung der internationalen Szene gelingt es der Trendscouting-Abteilung stets frühzeitig, neue Strömungen und Entwicklungen im Markt zu erkennen und zu benennen. Nicht zuletzt deshalb ist die Bildagentur im weltweiten Lizenzmarkt für professionelle Food-Fotografie führend. Zuletzt benannten die Trendscouts von StockFood die markanten Bildsprachen „Rustic Soul“ (2017) und „Perfectly Imperfect“ (2014) als prägende Stilformen in der Food-Fotografie. Weitere Bildsprachen werden auf der Website präsentiert. Mit der Identifizierung des neuen Fotografie-Stils „Chiaroscuro“ zeigen die Experten von StockFood auf, wie sich in diesen turbulenten Zeiten die allgemeine Sehnsucht der Menschen nach vertrauten Elementen auch in der Food-Fotografie widerspiegelt.
(Quelle: StockFood Pressemeldung)
