Das Byzantinische Reich bzw. das Oströmische Reich hatte jahrhundertelang, vom Ausgang der Antike bis ins hohe Mittelalter, den Mittelmeerraum beherrscht, bevor es 1453 von den Osmanen erobert wurde.
Das Machtzentrum des Byzantinischen Reiches bildete Konstantinopel, das heutige Istanbul. Die Metropole war im Jahre 330 von Konstantin dem Großen am Bosporus gegründet worden, genau an der Stelle, wo sich zuvor die griechische Siedlung Byzantion (660 v.u.Z) befand.
In der größten Stadt des Mittelalters hatte Kaiser Justinian I. im 6. Jahrhundert mit der Hagia Sophia die Reichskirche der Byzantiner, die größte Kirche der Welt errichten lassen und erstmalig mit einer Kuppel von 32 Metern Spannweite völlig neue architektonische Maßstäbe gesetzt.
Mehmet II. , der siebte Sultan des Osmanischen Reiches, eroberte am 29. Mai 1453 Konstantinopel und besiegelte damit das Ende des Byzantinischen Reiches.
Nach der Eroberung Konstantinopels wurde die Hagia Sophia 1553 zur Moschee erklärt. Unter der Ägide von Kemal Atatürk, dem Begründer der Republik Türkei (1923) wurde sie in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts zum „Hagia-Sophia-Moschee-Museum".
Rückumwandlung in eine Moschee
Am 24. Juli 2020 fand jetzt das erste Freitagsgebet in der Hagia Sophia statt, nachdem Erdogan die Rückumwandlung in eine Moschee angeordnet hatte. Er leitete damit nicht nur für die Hagia Sophia mehr als eine symbolische Zeitenwende ein. Die Trennung von Staat und Religion, der Laizismus als Staatsdoktrin, das wichtigste Vermächtnis von Kemal Atatürk ist damit Geschichte. Die machtpolitischen Interessen der Gegenwart hinter der historischen Maske werden so zu einem hoch explosiven Gemisch.
Diese Bildauswahl gibt einen Einblick in die einzigartige, über 1100 jährige byzantinische Geschichte.
(Quelle: akg-images Newsletter)