Adobe schließt Partnerschaft mit Leica und Nikon

Immer neue technologische Innovationen in den Bereichen Foto- und Video-Editing oder generative Künstliche Intelligenz (KI) eröffnen völlig neue kreative Möglichkeiten. Immer wieder erleben wir jedoch auch, welche Folgen ihr Missbrauch haben kann. Vor drei Jahren haben wir deshalb gemeinsam mit der New York Times und Twitter die Content Authenticity Initiative (CAI) ins Leben gerufen, um Vertrauen und Transparenz in digitale Medien zu erhöhen und um visuelle Fake News zu entlarven. Möglich macht das u.a. Provenienz-Technologie. Diese ermöglicht eine eindeutige Zuordnung von Urheber*in und Werk und schafft Transparenz bzgl. der Herkunft digitaler Inhalte. Im Rahmen der Adobe MAX 2022 wollen wir diesen Aspekt noch weiter nachschärfen.

Adobe schließt hierzu eine Partnerschaft mit den Kameraherstellern Leica und Nikon ab. Zukünftig sollen zwei Kameramodelle mit integrierter Provenienztechnologie ausgestattet werden: Leicas Messsucher M11* und Nikons spiegellose Z 9* versehen digitale Bilder nun zum Zeitpunkt der Aufnahme mit Provenienz und Authentizität. Die integrierte Technologie ermöglicht es Fotojournalist*innen und Kreativen, ihre digitalen Aufnahmen zu schützen und für Transparenz hinsichtlich Urheberschaft sowie Entstehungszeitpunkt und -ort zu sorgen.

 

 

Die Partnerschaft mit Leica und Nikon ist ein weiterer wichtiger Schritt, um durch die Aktivierung des technischen Standards der Coalition for Content Provenance and Authenticity (C2PA) Vertrauen in digitale Bilder und Inhalte zu schaffen. Die C2PA-Provenienzspezifikation ist nun zum ersten Mal vollständig auf Kameras umgesetzt. Durch diese Partnerschaften und die breite Verfügbarkeit der sie unterstützenden kostenlosen CAI-Open-Source-Tools bekommt die CAI noch einmal einen deutlichen Zuwachs unter Fotojournalist*innen, Nachrichtenplattformen, Kreativprofis, Konsument*innen, Influencer*innen und Künstler*innen.

 

Implementierung der Provenienz-Technologie in Leica- und Nikon-Kameras

Die Partnerschaften stellen einen lückenlosen Nachweis von der Aufnahme bis in die Cloud her. So sollen das Vertrauen in digitale Fotos gestärkt und Plagiate sowie visuelle Fake News verhindert werden.

Das bedeuten die Partnerschaften im Detail:

  • Adobes Partnerschaft mit Leica: Einige der bekanntesten Aufnahmen der Geschichte gehen auf Leica-Kameras zurück. Die Partnerschaft von Leica und der CAI sowie die jetzt angekündigte erweiterte Partnerschaft erhöht die Reichweite des CAI noch einmal deutlich. Das Leica Innovations- und Entwicklungsteam hat den C2PA-Standard kürzlich in einer Leica M11* Messsucherkamera implementiert, um die neue Provenienztechnologie erstmals zu demonstrieren. Jedes Bild wird mit einer fälschungssicheren Signatur versehen, die wesentliche Informationen wie Kameramodell, Hersteller und Bildinhalt dokumentiert. Damit ist eine lückenlose Authentizitätskette von der Aufnahme bis zum bearbeiteten Bild gewährleistet. Die ersten verfügbaren Leica Kameras mit dem C2PA-Standard sind voraussichtlich 2023 erhältlich.
  • Adobes Partnerschaft mit Nikon. Nikon ist als erster Kamerahersteller der CAI und der C2PA beigetreten. Mit der Implementierung einer den C2PA-Standards entsprechenden Provenienz-Technologie in seine Nikon Z 9*, geht Nikon jetzt noch einen Schritt weiter. Nikon setzt auf das Open-Source-Toolkit der CAI, um die Provenienz-Funktion zu implementieren. So soll unter Entwickler*innen und Partner*innen zudem ein breiterer Einsatz entsprechender Tools und Abläufe angestrebt werden. Nikon entwickelt die C2PA-Provenance-Funktionalität für ein kommendes Kameramodell.

 

CAI + Generative Technologie

Im letzten Jahr hat sich die generative KI als kreative Technologie für die Bilderzeugung durchgesetzt. Kreativen eröffnet das ganz neue Möglichkeiten. Wird sie jedoch missbraucht, wirft dieselbe Technologie berechtigte ethische und rechtliche Bedenken auf. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass Künstler*innen sowohl die Urheberschaft ihrer Werke lückenlos nachweisen können als auch ausweisen können, dass hinter dem Artwork ein echter Mensch und keine KI steht.

Generative KI erhöht den Bedarf an Branchenstandards. Aufbauend auf unserem Engagement für mehr Vertrauen und Transparenz in digitale Medien, stellen wir im Rahmen der Adobe MAX unseren Ansatz für die Entwicklung kreativitätsorientierter KI-Angebote vor. Auch dieser Ansatz setzt auf CAI-Standards. Zudem investieren wir in die Entwicklung neuer Lösungen, die Kreativen die Kontrolle über ihre Arbeit geben. Auch zukünftig wollen wir Initiativen mit unseren CAI-Partnern, Künstler*innen, Mitarbeitenden in der Community sowie Vordenkern starten, um Standards für eine verantwortungsvolle Entwicklung und Nutzung generativer KI zu definieren. Gemeinsam wollen wir so für Transparenz bei der Nutzung von generativen KI-Tools durch digitale Provenienz sorgen.

 

Neue Funktionen für Content Credentials in Photoshop, Verify und Open Source

Auf der MAX stellen wir außerdem weitere Verbesserungen für Content Credentials vor, die wir im vergangenen Jahr als Beta-Version für Millionen Adobe-Kreativkund*innen eingeführt haben. Diese sollen Rezipient*innen eine Methode an die Hand geben, digitale Inhalte zu erstellen und ihre Herkunft einzuordnen. Ab heute neu verfügbar in:

Photoshop

  • Content Credentials ist jetzt für alle Creative Cloud-Abonnent*innen in Photoshop verfügbar. Aktiviert die Funktion in euren Photoshop-Einstellungen und exportiert eure Bilder mit angehängten Content Credentials.
  • Photoshop unterstützt jetzt Workflows mit mehreren Anwender*innen und Geräten, so dass ihr konten- und teamübergreifend arbeiten könnt, um Content Credentials für eure Workflows zu erstellen.
  • Die neue Content Credentials Cloud ermöglicht es Benutzer*innen, ihre Content Credentials zu veröffentlichen und ihre Dateien vor Verlust zu schützen. Die Veröffentlichung in der Content Credentials Cloud ermöglicht es, Bilder zu suchen und wiederherzustellen. Rezipient*innen können die ursprünglichen Content Credentials so einsehen, auch wenn diese absichtlich oder aus Versehen gelöscht wurden. Durch den Export in die Content Credentials Cloud sind Fotoarbeiten öffentlich indizierbar und manipulationssicher.
  • Neue und verbesserte globale Einstellungen in den Presets geben Anwender*innen mehr Flexibilität, wann und wie sie Content Credentials verwenden. Egal, ob die Funktion immer aktiviert sein oder ob sie für jedes Dokument einzeln festgelegt werden soll -– die globalen Einstellungen vereinfachen die Nutzung von Content Credentials.
  • Dank der verbesserten Unterstützung für eine Reihe von Photoshop-Aktionen können Content Creator*innen jetzt ihre normalen Workflows nutzen und gleichzeitig von allen Vorteilen der Content Credentials profitieren, einschließlich der Arbeit mit Smart-Objekten.

Verify

  • Die Funktion wurde aktualisiert, um die Suche und Wiederherstellung von Herkunfts- und Zuordnungshistorie aus Cloud-Exportdateien von Content Credentials zu unterstützen. So ist sichergestellt, dass Content Credentials dauerhaft mit Inhalten verknüpft sind.

Open-Source-Tools

  • Das Content-Credentials-Team von Adobe unterstützt drei Optionen für Open-Source-Tools zur Implementierung von C2PA-Standards über Adobe-Anwendungen hinaus. Diese Tools umfassen Optionen von einfachem JavaScript zum Lesen von Content Credentials auf Websites oder in Anwendungen bis hin zu umfänglich anpassbaren Tools mit dem vollständigen SDK.
  • Die Open-Source-Tools verfügen jetzt über eine aktualisierte Dokumentation und eine schnellere Dateiverarbeitung, um Workflows für Entwickler*innen zu verbessern.
  • Unterstützung für ausgewählte Video- und Audioformate und die Entwicklung von Mobilgeräten, da wir weiterhin untersuchen, wie wir die Herkunft von Inhalten auf neue Medien ausweiten können.

 

Das haben wir in drei Jahren geschafft – und so geht’s weiter

Seit Gründung ist das CAI auf über 800 Mitglieder angewachsen, darunter Medien- und Technologieunternehmen, Nichtregierungsorganisationen und Akademiker*innen. Jüngst sind das Wall Street Journal, Associated Press, Reuters, AFP, die BBC, El Pais und Getty Images dazugestoßen.

In diesem Sommer haben wir eine Reihe von Open-Source-Entwickler-Tools veröffentlicht, die auf der C2PA-Spezifikation basieren und es mehr Entwickler*innen ermöglichen, die Herkunft von Inhalten kostenlos in Web-, Desktop- und Mobilprojekte zu integrieren. So wollen wir ein sicheres, transparentes digitales Ökosystem schaffen und Nutzer*innen Informationen an die Hand geben, sich informiert mit digitalen Medien auseinanderzusetzen.

Wie wir mit Technologie-Innovationen umgehen, wird unsere Gesellschaft entscheidend prägen. Wir sind überzeugt, dass wir uns gemeinsam auf Technologie, Community und Open Source konzentrieren sollten, um Vertrauen und Transparenz in digitale Medien zu stärken. Umso mehr freut es uns, dass die CAI stetig weiterwächst und dass wir mit Leica und Nikon zwei weitere starke Partner an unserer Seite haben.

Weitere Informationen zur Content Authenticity Initiative gibt es hier.

(Quelle: blog.adobe.com)

Comments are closed.