Nachdem auch die Reichshauptstadt Berlin von den Ereignissen der Novemberrevolution erfasst worden war, rief der SPD-Politiker Philipp Scheidemann am 9. November 1918 um 14 Uhr vom Balkon des Berliner Reichstages den Massen zu:
"Die Hohenzollern haben abgedankt!
Es lebe die deutsche Republik!"
Berlin, Dezember 1918. Der Vorsitzende des Rats der Volksbeauftragten Friedrich Ebert begrüßt heimkehrende Truppen beim Einzug durch das Brandenburger Tor. Foto: akg-images
Zwei Stunden später rief Karl Liebknecht (1871 - 1919) der Vertreter des linksrevolutionären Flügels der SPD vom Balkon des Berliner Schlosses die "freie sozialistische Republik" aus.
Am 19. Januar 1919 wurde die verfassungsgebende Nationalversammlung gewählt, in der die gemäßigten bürgerlichen und sozialdemokratischen Parteien eine stabile Mehrheit bildeten und am 14. August 1919 trat die neue Reichsverfassung in Kraft - die 'Weimarer Republik' war geboren.
Zum ersten Mal in der deutschen Geschichte gab es eine demokratische Staatsform in der Arbeiter den Acht-Stunden-Tag und Frauen das Wahlrecht erhielten. Mit dem Ende des Kaiserreichs entwickelte sich die erste parlamentarische Demokratie in Deutschland.
Die Weimarer Republik war eine Zeit die von technischem Fortschritt, wirtschaftlichen Aufstieg und kultureller Blüte geprägt war, aber auch von sozialen und politischen Unruhen sowie wachsender materieller Not und Gewalt.
(Quelle: akg Newsletter)